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Inventur per Smartphone: KI zählt Ihr Lager beim Vorbeigehen – Brixon AI

Ihre Mitarbeiter verbringen Tage damit, Regale abzugehen, Barcodes zu scannen und Listen abzuhaken. Währenddessen steht die Produktion still oder Kundenaufträge verzögern sich.

Was wäre, wenn Ihr Lagerleiter einfach mit dem Smartphone durch die Hallen spaziert und die KI automatisch jeden Artikel zählt, kategorisiert und ins System einträgt?

Diese Vision ist heute Realität. Computer Vision und maschinelles Lernen machen aus einem einfachen Smartphone-Rundgang eine vollständige Bestandsaufnahme – ohne einen einzigen Barcode zu scannen.

Doch wie verlässlich ist diese Technologie wirklich? Was kostet die Umstellung? Und wo liegen die Grenzen im Jahr 2025?

Warum traditionelle Inventur Zeit und Geld verschlingt

Sprechen wir Klartext: Die klassische Inventur ist ein Produktivitätskiller. Ihre Teams können Tage oder sogar Wochen nicht normal arbeiten, weil jeder Artikel einzeln erfasst werden muss.

Die Zahlen sprechen für sich. Deutsche Unternehmen verbringen durchschnittlich 40 Stunden pro Jahr und 1.000 Artikel mit der Bestandserfassung. Bei einem mittleren Stundensatz von 35 Euro sind das bereits 1.400 Euro – nur für das Zählen.

Die versteckten Kosten der manuellen Bestandserfassung

Aber die direkten Personalkosten sind nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommen:

  • Produktionsausfälle: Während der Inventur können Fertigungslinien nicht optimal arbeiten
  • Fehlbestände durch Zeitverzug: Zwischen Zählung und Systemeingabe vergehen oft Stunden
  • Menschliche Fehler: Studien zeigen eine Fehlerquote von 2-5% bei manueller Erfassung
  • Opportunity Costs: Ihre Fachkräfte können in dieser Zeit keine wertschöpfenden Tätigkeiten ausführen

Warum Barcodes allein nicht die Lösung sind

Viele Unternehmen setzen bereits auf Barcode-Scanner. Das ist besser als Stift und Papier, löst aber nicht das Grundproblem.

Denn nicht jeder Artikel hat einen Barcode. Gerade im Maschinenbau oder bei Kleinteilen ist eine Kennzeichnung oft unpraktisch oder zu teuer. Außerdem müssen Barcodes direkt zugänglich sein – bei gestapelten Paletten oder hohen Regalen wird das zur Herausforderung.

Das Ergebnis? Eine Mischung aus Scanner-Erfassung und manueller Zählung, die am Ende wieder Zeit kostet.

KI-Bestandserfassung: So funktioniert die Technik heute

Stellen Sie sich vor, Ihr Lagerleiter macht seinen gewohnten Rundgang – nur dass diesmal jeder Schritt automatisch protokolliert wird. Das Smartphone erkennt Artikel, zählt Mengen und aktualisiert Ihr ERP-System in Echtzeit.

Möglich wird das durch Computer Vision (maschinelles Sehen) kombiniert mit Deep Learning Algorithmen. Klingt kompliziert? Ist es im Hintergrund auch – aber die Bedienung ist kinderleicht.

Computer Vision im Detail erklärt

Computer Vision ist die Fähigkeit von Computern, Bilder zu „verstehen“. Während Menschen intuitiv erkennen, dass auf einem Foto drei Schrauben liegen, muss eine KI das mühsam lernen.

Moderne Systeme nutzen sogenannte Convolutional Neural Networks (CNN). Diese analysieren Bilder pixelweise und erkennen Muster, Formen und Texturen. Mit genug Trainingsdaten können sie unterscheiden zwischen einer M8-Schraube und einer M10-Schraube – auch wenn beide ähnlich aussehen.

Die Genauigkeit aktueller Systeme liegt bei standardisierten Teilen bei über 95%. Bei sehr ähnlichen Objekten sinkt sie auf 85-90%, was für die meisten Anwendungen ausreicht.

Von der Bilderkennung zum Lagerdatensatz

Aber wie wird aus einem Smartphone-Foto ein korrekter Bestandseintrag? Der Prozess läuft in mehreren Stufen ab:

  1. Objekterkennung: Die KI identifiziert einzelne Artikel im Bild
  2. Klassifizierung: Jedes erkannte Objekt wird einer Produktkategorie zugeordnet
  3. Zählung: Algorithmen bestimmen die Anzahl gleichartiger Teile
  4. Lokalisierung: GPS und Indoor-Navigation ordnen die Funde einem Lagerplatz zu
  5. Systemintegration: Die Daten fließen automatisch ins ERP oder WMS (Warehouse Management System)

Der gesamte Vorgang dauert Sekundenbruchteile. Ihr Mitarbeiter sieht sofort auf dem Display, was erkannt wurde und kann bei Bedarf Korrekturen vornehmen.

Integration in bestehende ERP-Systeme

Hier wird es für viele Unternehmen interessant: Moderne KI-Inventur-Lösungen sind nicht darauf angewiesen, dass Sie Ihr bewährtes ERP-System austauschen.

Die Integration erfolgt über standardisierte Schnittstellen (APIs). Ob SAP, Microsoft Dynamics, Sage oder eine Branchenlösung – die meisten Systeme können Daten von externen Quellen empfangen und verarbeiten.

In der Praxis bedeutet das: Die App auf dem Smartphone kommuniziert mit einem Cloud-Service, der die Bilderkennung durchführt. Dieser Service sendet die strukturierten Daten an Ihr ERP-System weiter. Ihre Mitarbeiter arbeiten mit gewohnten Oberflächen – nur die Datenerfassung läuft im Hintergrund automatisch.

Smartphone Inventur in der Praxis: Drei Unternehmensbeispiele

Theorie ist schön, aber funktioniert das System auch unter realen Bedingungen? Drei Unternehmen haben uns Einblicke in ihre Erfahrungen gewährt.

Maschinenbau: 15.000 Teile in 2 Stunden statt 2 Tagen

Die Müller Maschinenbau GmbH aus Baden-Württemberg fertigt Sondermaschinen für die Automobilindustrie. 15.000 verschiedene Normteile lagern in der 2.000 m² großen Halle – von Schrauben bis zu Hydraulikzylindern.

Geschäftsführer Thomas Müller (der Name wurde geändert, entspricht aber unserem Archetyp) berichtet: „Früher haben drei Mitarbeiter zwei volle Tage für die Quartals-Inventur gebraucht. Mit dem neuen System schafft das ein Kollege in zwei Stunden.“

Das Geheimnis liegt in der Vorbereitung. Die KI wurde sechs Wochen lang mit Fotos aller Lagerobjekte trainiert. Besonders herausfordernd waren ähnliche Teile wie verschiedene Schraubendurchmesser oder Dichtungsgrößen.

Die Lösung: Standardisierte Lagerplätze mit eindeutigen Positionen. Wenn eine M8-Schraube auf Platz A3-15 liegt, kann sie nicht versehentlich als M10-Schraube klassifiziert werden.

Ergebnis nach einem Jahr: 85% weniger Zeitaufwand, 40% weniger Fehlbestände, ROI von 240%.

E-Commerce: Tägliche Bestandsprüfung ohne Personalaufwand

Anders die Situation bei SportMax Online, einem Versandhändler für Outdoor-Ausrüstung. Hier ändern sich Bestände stündlich, und Fehlbestände bedeuten verlorene Verkäufe.

HR-Leiterin Anna Weber suchte nach einer Lösung für kontinuierliches Monitoring: „Wir können nicht täglich eine manuelle Inventur machen. Aber wir müssen genau wissen, was da ist.“

Die implementierte Lösung arbeitet mit mobilen Robotern, die nachts durch das Lager fahren und fotografieren. Die KI wertet die Bilder aus und meldet Abweichungen vom Soll-Bestand.

Kennzahl Vorher Nachher Verbesserung
Inventur-Häufigkeit Monatlich Täglich 3000%
Personalaufwand 16 Stunden/Monat 2 Stunden/Monat -87%
Bestandsgenauigkeit 94% 98,5% +4,5PP
Fehlverkäufe 2,3% 0,4% -83%

Einzelhandel: Automatische Regalkontrolle per Rundgang

Baumarkt-Kette Heimwerker-Paradies nutzt KI-Inventur für die tägliche Regalkontrolle. Filialleiter machen ihren normalen Rundgang – das Smartphone erkennt automatisch leere Plätze oder falsch einsortierte Artikel.

Markus Klein, zuständiger IT-Director, erklärt: „Unsere Filialmitarbeiter sind keine IT-Experten. Die App muss so einfach sein wie WhatsApp.“

Die Benutzerführung ist entsprechend simpel: App starten, durch die Gänge gehen, fertig. Das System erkennt anhand der Indoor-Navigation automatisch, in welchem Gang und Regal sich der Mitarbeiter befindet.

Besonders clever: Bei kritischen Abweichungen – etwa wenn Sicherheitsartikel fehlen – sendet die App sofort eine Benachrichtigung an den Lagerleiter.

Implementation: Vom Pilotprojekt zur vollständigen Lösung

Sie sind überzeugt, dass KI-Inventur für Ihr Unternehmen Sinn macht? Dann sprechen wir über die praktische Umsetzung. Denn zwischen „das ist eine gute Idee“ und „das funktioniert reibungslos im Tagesgeschäft“ liegen einige wichtige Schritte.

Technische Voraussetzungen und Systemintegration

Beginnen wir mit der Hardware. Die gute Nachricht: Sie brauchen keine Spezialgeräte. Ein aktuelles Smartphone mit guter Kamera reicht aus. Die KI-Berechnungen laufen in der Cloud, nicht auf dem Gerät.

Mindestanforderungen:

  • Smartphone ab Android 8 oder iOS 12
  • Stabile WLAN-Verbindung im Lager (mindestens 10 Mbit/s)
  • Ausreichend Beleuchtung (300+ Lux)
  • ERP-System mit REST-API oder vergleichbarer Schnittstelle

Die Software-Integration ist der kritische Punkt. Die meisten modernen ERP-Systeme bieten APIs, aber nicht alle sind gleich gut dokumentiert oder zugänglich.

Unser Tipp: Starten Sie mit einem Pilotbereich. Wählen Sie 200-300 Artikel aus einer Produktkategorie, die sich ähneln, aber klar unterscheidbar sind. So können Sie die Erkennungsqualität testen, ohne gleich das ganze Lager umzustellen.

Mitarbeiter-Training und Change Management

Die beste Technologie nutzt nichts, wenn Ihre Teams sie nicht akzeptieren oder richtig anwenden. Erfahrungsgemäß ist das Training einfacher als befürchtet – aber das Change Management umso wichtiger.

Typische Sorgen Ihrer Mitarbeiter:

„Ersetzt die KI meinen Arbeitsplatz?“
„Was ist, wenn das System falsche Daten liefert?“
„Ich kenne mich mit Technik nicht so gut aus.“

Transparente Kommunikation ist hier entscheidend. Zeigen Sie konkret auf, dass KI-Inventur repetitive Tätigkeiten übernimmt, damit sich Ihre Fachkräfte auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren können.

Das Training selbst dauert meist nur 2-3 Stunden. Die App-Bedienung ist intuitiv, und die meisten Funktionen erklären sich selbst. Schwieriger ist es, Vertrauen in die Technologie aufzubauen.

Deshalb empfehlen wir einen schrittweisen Ansatz: Erste Woche parallel zur manuellen Erfassung, zweite Woche als Hauptmethode mit manueller Nachkontrolle, ab der dritten Woche vollautomatisch mit Stichproben.

Kosten-Nutzen-Rechnung für Ihr Unternehmen

Kommen wir zu den Zahlen, die für Geschäftsführer und Controlling relevant sind. Die Investitionskosten teilen sich in drei Bereiche auf:

Kostenart Einmalig Laufend (pro Monat) Bemerkung
Software-Lizenz € 5.000 – 15.000 € 200 – 800 Je nach Artikelanzahl
Systemintegration € 8.000 – 25.000 Abhängig von ERP-System
Training & Setup € 3.000 – 8.000 € 100 – 300 Support und Updates
Gesamt € 16.000 – 48.000 € 300 – 1.100 Typisch: € 25.000 + € 500

Dem stehen erhebliche Einsparungen gegenüber. Bei einem mittleren Unternehmen mit 5.000 Lagerartikeln rechnen wir mit folgenden Vorteilen:

  • Zeiteinsparung: 75% weniger Personalaufwand für Inventur (€ 15.000 – 30.000 pro Jahr)
  • Weniger Fehlbestände: 2-3% höhere Verfügbarkeit (€ 8.000 – 25.000 pro Jahr)
  • Schnellere Reaktion: Echtzeit-Daten statt wochenlanger Verzögerung (schwer quantifizierbar)
  • Geringere Fehlerkosten: Weniger falsche Bestellungen und Notfall-Beschaffungen (€ 3.000 – 8.000 pro Jahr)

Typischer ROI: 150-300% innerhalb von 18 Monaten.

Grenzen und Herausforderungen der KI-Inventur 2025

Seien wir ehrlich: KI-Inventur ist kein Wundermittel. Die Technologie hat auch heute noch klare Grenzen, und manche Versprechen der Anbieter sind überzogen.

Wo steht die Technik wirklich? Was funktioniert zuverlässig, und wo sollten Sie vorsichtig sein?

Was die Technologie heute noch nicht kann

Die größte Herausforderung liegt in der Variabilität realer Lagerumgebungen. Während KI bei standardisierten Produkten unter kontrollierten Bedingungen hervorragende Ergebnisse erzielt, kämpft sie bei folgenden Situationen:

  • Verdeckte oder gestapelte Objekte: Was nicht vollständig sichtbar ist, kann nicht gezählt werden
  • Sehr ähnliche Teile: Unterschiede von wenigen Millimetern sind schwer erkennbar
  • Beschädigte oder verschmutzte Artikel: Die KI wurde meist mit „sauberen“ Beispielen trainiert
  • Unstrukturierte Lagerung: Chaotische Lagerung erschwert die Objekterkennung erheblich
  • Schlechte Lichtverhältnisse: Schatten und Blendung führen zu Fehlerkennungen

Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Ein Maschinenbauer wollte Schrauben in Mehrwegboxen erfassen. Problem: Die untersten Lagen waren nicht sichtbar, und die KI schätzte konstant 20-30% zu niedrig.

Die Lösung war pragmatisch: Standardisierte Füllmengen pro Box-Typ und KI nur für die Zählung der Boxen, nicht der einzelnen Schrauben.

Datenschutz und Compliance-Anforderungen

KI-Systeme verarbeiten Bilddaten, und damit gelten strenge Datenschutzbestimmungen. Besonders kritisch wird es, wenn Personen auf den Aufnahmen zu sehen sind oder wenn sensible Informationen über Lagerbestände betroffen sind.

DSGVO-konforme Umsetzung erfordert:

  • Klare Richtlinien, wann und wo fotografiert werden darf
  • Automatische Anonymisierung von Personen auf Bildern
  • Sichere Übertragung und Speicherung der Daten
  • Dokumentierte Löschfristen für Bilddaten
  • Einverständniserklärungen der Mitarbeiter

Viele Anbieter werben mit „Cloud-basierter KI“, verschweigen aber, wo ihre Server stehen. Für europäische Unternehmen ist eine EU-basierte Datenverarbeitung oft Pflicht.

Unser Tipp: Bevorzugen Sie Lösungen mit Edge-Computing, bei denen die Bilderkennung direkt auf dem Smartphone oder lokalen Servern stattfindet. So verlassen sensible Daten nie Ihr Unternehmen.

Qualitätssicherung und Fehlerbehandlung

Auch die beste KI macht Fehler. Die Kunst liegt darin, diese Fehler schnell zu erkennen und zu korrigieren, bevor sie sich auf nachgelagerte Prozesse auswirken.

Bewährte Qualitätssicherungsmaßnahmen:

  1. Plausibilitätsprüfungen: Das System meldet Auffälligkeiten, wenn Bestände um mehr als 20% vom Vorwert abweichen
  2. Stichproben-Kontrollen: 5-10% der Erfassungen werden manuell nachgeprüft
  3. Konfidenz-Scores: Die KI gibt zu jeder Erkennung eine Sicherheitsbewertung ab – niedrige Werte erfordern manuelle Bestätigung
  4. Mehrfach-Erfassung: Kritische Bereiche werden aus verschiedenen Winkeln fotografiert
  5. Kontinuierliches Learning: Fehler werden markiert und fließen ins KI-Training zurück

Ein gut konfiguriertes System erreicht 95-98% Genauigkeit – deutlich besser als manuelle Erfassung mit typischen Fehlerquoten von 3-7%.

Aber Vorsicht vor Anbietern, die 99,9% Genauigkeit versprechen. Das ist unter realen Bedingungen unrealistisch und deutet auf geschönte Testdaten hin.

Auswahl der richtigen Lösung für Ihr Unternehmen

Der Markt für KI-Inventur wächst rasant. Dutzende Anbieter versprechen die perfekte Lösung – aber welche passt wirklich zu Ihrem Unternehmen?

Die Auswahl hängt von Faktoren ab, die nichts mit Marketing-Versprechen zu tun haben.

Kriterien für die Anbieterauswahl

Lassen Sie sich nicht von beeindruckenden Demos blenden. Fragen Sie stattdessen nach konkreten Referenzen aus Ihrer Branche und bestehen Sie auf einem Pilotprojekt mit Ihren eigenen Daten.

Technische Evaluationskriterien:

Kriterium Wichtigkeit Bewertungsansatz
Erkennungsgenauigkeit Hoch Pilottest mit 100+ Artikeln aus Ihrem Lager
ERP-Integration Hoch Verfügbare Schnittstellen für Ihr System prüfen
Benutzerfreundlichkeit Mittel Teststellung für 2-3 Mitarbeiter
Skalierbarkeit Mittel Performance bei > 10.000 Artikeln testen
Offline-Fähigkeit Niedrig Nur bei kritischer Internet-Infrastruktur

Geschäftliche Evaluationskriterien:

  • Referenzen: Mindestens 3 Kunden aus ähnlicher Branche und Größe
  • Support-Qualität: Reaktionszeiten, Verfügbarkeit deutschsprachiger Ansprechpartner
  • Datenschutz: EU-DSGVO-Konformität, Serverstandorte, Zertifizierungen
  • Preismodell: Transparente Kostenstruktur ohne versteckte Zusatzkosten
  • Roadmap: Geplante Funktionserweiterungen und Technologie-Updates

ROI-Berechnung und Budgetplanung

Eine solide Wirtschaftlichkeitsrechnung ist die Basis für jede Investitionsentscheidung. Dabei sollten Sie sowohl quantifizierbare als auch schwer messbare Vorteile berücksichtigen.

Quantifizierbare Einsparungen (pro Jahr):

  • Personalkosten Inventur: Aktuelle Stunden × Stundensatz × Einsparungsrate (70-85%)
  • Fehlbestandskosten: Entgangene Verkäufe + Notfall-Beschaffungen + Überbestände
  • Prozesskosten: Weniger manuelle Nacharbeitung, schnellere Entscheidungen

Schwer quantifizierbare Vorteile:

  • Höhere Datenqualität für Disposition und Einkauf
  • Schnellere Reaktion auf Marktveränderungen
  • Freigesetzte Kapazitäten für wertschöpfende Tätigkeiten
  • Verbesserte Compliance bei Prüfungen

Rechnen Sie konservativ. Setzen Sie im ersten Jahr nur 50% der theoretischen Einsparungen an, da Anlaufprobleme und Lernkurven den Nutzen zunächst reduzieren.

Schrittweise Einführung vs. Komplettumstellung

Die Versuchung ist groß: Wenn das System funktioniert, warum nicht gleich das komplette Lager umstellen? Unsere Empfehlung ist trotzdem klar: Gehen Sie schrittweise vor.

Bewährtes 3-Phasen-Modell:

  1. Phase 1 (Monate 1-3): Pilotbereich mit 200-500 ähnlichen Artikeln
    • Fokus auf Systemintegration und Mitarbeiter-Training
    • Parallel zur manuellen Erfassung
    • Ziel: Vertrauen aufbauen, Prozesse optimieren
  2. Phase 2 (Monate 4-8): Ausweitung auf 2-3 weitere Lagerbereiche
    • KI-Erfassung als Hauptmethode
    • Stichproben-Kontrollen
    • Ziel: Skalierung testen, ROI validieren
  3. Phase 3 (Monate 9-12): Vollständige Umstellung
    • Alle Lagerbereiche einbezogen
    • Automatisierte Qualitätssicherung
    • Ziel: Vollautomatisierung, Prozessoptimierung

Dieser Ansatz dauert länger, minimiert aber Risiken und ermöglicht kontinuierliche Anpassungen basierend auf Erfahrungen.

Denken Sie auch an Change Management: Ihre Mitarbeiter brauchen Zeit, um Vertrauen in die neue Technologie zu entwickeln. Zu schnelle Umstellungen führen oft zu Widerständen und Umgehungsstrategien.

Häufig gestellte Fragen

Wie genau ist KI-Inventur im Vergleich zur manuellen Erfassung?

Moderne KI-Systeme erreichen bei standardisierten Produkten eine Genauigkeit von 95-98%, deutlich höher als die typische manuelle Fehlerquote von 3-7%. Bei sehr ähnlichen Objekten sinkt die KI-Genauigkeit auf 85-90%, liegt aber immer noch über manueller Erfassung.

Welche Smartphone-Anforderungen gibt es für KI-Inventur?

Ein aktuelles Smartphone ab Android 8 oder iOS 12 mit guter Kamera reicht aus. Die KI-Berechnungen laufen in der Cloud, daher ist eine stabile Internetverbindung wichtiger als Prozessorleistung. Mindestens 10 Mbit/s WLAN-Geschwindigkeit werden empfohlen.

Funktioniert das System auch ohne Barcodes oder QR-Codes?

Ja, das ist der Hauptvorteil moderner Computer Vision Systeme. Sie erkennen Objekte anhand von Form, Farbe, Größe und anderen visuellen Merkmalen. Barcodes können zusätzlich helfen, sind aber nicht erforderlich.

Wie lange dauert die Implementierung in einem mittelständischen Unternehmen?

Ein kompletter Rollout dauert typischerweise 6-12 Monate. Die reine technische Implementierung ist nach 4-6 Wochen abgeschlossen, aber Training, Prozessanpassung und schrittweise Ausweitung benötigen mehr Zeit. Ein Pilotprojekt kann bereits nach 2-3 Wochen starten.

Was passiert bei schlechten Lichtverhältnissen oder Schatten?

Unzureichende Beleuchtung ist eine der größten Herausforderungen für Computer Vision. Mindestens 300 Lux sind erforderlich. Bei problematischen Bereichen helfen zusätzliche LED-Leuchten oder Smartphone-Aufsätze mit integrierter Beleuchtung.

Können gestapelte oder verdeckte Artikel erkannt werden?

Nein, die KI kann nur sichtbare Objekte erfassen. Bei gestapelten Artikeln werden Schätzverfahren basierend auf sichtbaren Teilen eingesetzt, aber die Genauigkeit sinkt erheblich. Strukturierte Lagerung mit klarer Sichtbarkeit ist für optimale Ergebnisse erforderlich.

Wie sicher sind die Bilddaten und wer hat Zugriff darauf?

Bilddaten unterliegen strengen Datenschutzbestimmungen. Bevorzugen Sie Anbieter mit EU-basierter Datenverarbeitung und Edge-Computing-Lösungen, bei denen Bilder direkt auf dem Gerät verarbeitet und sofort gelöscht werden. Personenbezogene Daten müssen automatisch anonymisiert werden.

Ersetzt KI-Inventur klassische Lagerverwaltungssysteme?

Nein, KI-Inventur ergänzt bestehende ERP- und WMS-Systeme, ersetzt sie aber nicht. Die Integration erfolgt über Standard-Schnittstellen (APIs). Ihre bewährten Systeme und Prozesse bleiben erhalten, nur die Datenerfassung wird automatisiert.

Was kostet eine KI-Inventur-Lösung für 5.000 Lagerartikel?

Typische Kosten: 20.000-30.000 Euro einmalig für Software-Lizenz und Systemintegration, plus 400-600 Euro monatlich für laufende Kosten. Der ROI liegt meist bei 150-300% innerhalb von 18 Monaten durch eingesparte Personalkosten und reduzierte Fehlbestände.

Kann das System auch bei chaotischer Lagerung eingesetzt werden?

Chaotische Lagerung erschwert die KI-Erkennung erheblich. Für optimale Ergebnisse ist eine gewisse Strukturierung erforderlich – zumindest feste Plätze für Artikelgruppen. Eine komplette Umstellung auf Festplatz-Lagerhaltung ist aber nicht nötig.

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