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Lean-Potenziale identifizieren: Wie KI Verschwendung in Ihren Prozessen aufspürt – Brixon AI

Sie kennen das Gefühl: Ihre Prozesse laufen, aber irgendwo geht Zeit verloren. Ihre Mitarbeiter sind beschäftigt, trotzdem dauert alles länger als geplant. Klassische Lean-Methoden bringen Sie nur noch bedingt weiter.

Hier kommt die gute Nachricht: Künstliche Intelligenz revolutioniert gerade die Art, wie wir Verschwendung in Unternehmensprozessen aufspüren. Wo menschliche Analysten an ihre Grenzen stoßen, entdeckt KI Muster in Millionen von Datenpunkten.

In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie systematisch Lean-Potenziale mit KI identifizieren. Keine theoretischen Abhandlungen – sondern praxiserprobte Methoden, die bereits in deutschen Mittelstandsunternehmen funktionieren.

Warum herkömmliche Lean-Analysen an ihre Grenzen stoßen

Lean Management funktioniert – aber nur, wenn Sie alle Verschwendungsquellen wirklich sehen. Hier liegt das Problem: Menschen übersehen systematisch bestimmte Ineffizienzen.

Die sieben Arten der Verschwendung – und warum Menschen sie übersehen

Die klassischen sieben Verschwendungsarten (Muda) nach Taiichi Ohno sind seit Jahrzehnten bekannt. Transport, Bestände, Bewegung, Warten, Überproduktion, Überbearbeitung und Fehler.

Doch hier wird es komplex: In modernen Wissensarbeitsprozessen verstecken sich diese Verschwendungsarten in digitalen Abläufen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Projektleiter wartet täglich 23 Minuten auf Systemantworten – über das Jahr hinweg verliert er 94 Stunden Arbeitszeit.

Menschen registrieren solche „Mikro-Wartezeiten“ nicht bewusst. Sie gehören zum gefühlten Arbeitsalltag dazu. KI dagegen misst präzise und macht das Unsichtbare sichtbar.

Besonders tückisch: Versteckte Bewegungsverschwendung in digitalen Prozessen. Ihre Mitarbeiter klicken sich durch fünf verschiedene Systeme, um eine Kundenanfrage zu bearbeiten. Jeder Systemwechsel kostet Zeit und Konzentration.

Datenblindheit in komplexen Prozessketten

Stellen Sie sich vor, Sie analysieren einen Produktionsprozess mit 47 Arbeitsschritten, verteilt auf drei Standorte. Traditionelle Lean-Experten schauen sich einzelne Stationen an. Den Gesamtfluss überblicken sie schwer.

Das Problem verstärkt sich in serviceorientierten Prozessen. Ein Kundenanruf wandert durch Support, Technik, Vertrieb und zurück. Wo genau die Zeit verloren geht, erkennen Sie nur mit systematischer Datenauswertung.

KI analysiert hingegen Millionen von Prozesspunkten gleichzeitig. Sie erkennt Zusammenhänge zwischen scheinbar unabhängigen Prozessschritten und deckt Engpässe auf, die Menschen nie gefunden hätten.

Der Kostenfaktor manueller Prozessanalysen

Eine klassische Lean-Analyse durch externe Berater kostet schnell 50.000 bis 150.000 Euro. Dazu kommt der interne Aufwand: Mitarbeiter müssen dokumentieren, messen, protokollieren.

Das Ergebnis? Eine Momentaufnahme. Prozesse ändern sich aber ständig. Was heute optimal läuft, kann morgen zum Engpass werden.

KI-basierte Systeme analysieren kontinuierlich. Sie lernen dazu und passen ihre Bewertungen an veränderte Bedingungen an. Der Return on Investment wird messbar besser.

KI findet Verschwendung: Die neuen Möglichkeiten der intelligenten Prozessanalyse

Künstliche Intelligenz bringt drei entscheidende Vorteile in die Lean-Analyse: Geschwindigkeit, Vollständigkeit und Mustererkennung. Lassen Sie uns die wichtigsten Technologien durchgehen.

Process Mining: Wie KI Ihre Prozesse röntgt

Process Mining funktioniert wie eine Röntgenaufnahme Ihrer Geschäftsprozesse. Die Software analysiert Event-Logs aus Ihren IT-Systemen und rekonstruiert den tatsächlichen Prozessverlauf.

Ein praktisches Beispiel: Ihr ERP-System protokolliert jeden Klick, jeden Statuswechsel, jede Datenänderung. Process Mining liest diese Logs und zeigt Ihnen exakt, wie Ihre Aufträge wirklich bearbeitet werden.

Das Überraschende: Der reale Prozess weicht fast immer vom dokumentierten Soll-Prozess ab. Mitarbeiter entwickeln Workarounds, umgehen Systemzwänge oder arbeiten parallel in verschiedenen Tools.

Die KI erkennt diese Abweichungen automatisch und quantifiziert deren Auswirkungen. Sie sehen auf einen Blick: Wo kostet eine Abweichung Zeit? Welche Workarounds sind sinnvoll, welche verschwenden Ressourcen?

Process Mining Vorteile Traditionelle Analyse KI-basierte Analyse
Datengrundlage Interviews, Beobachtung Vollständige Event-Logs
Zeitaufwand 4-8 Wochen 2-5 Tage
Genauigkeit Subjektive Wahrnehmung Objektive Messdaten
Kosten 50.000-150.000 € 5.000-25.000 €

Predictive Analytics für Lean Management

Predictive Analytics geht einen Schritt weiter: Die KI sagt voraus, wo Verschwendung entstehen wird. Basierend auf historischen Daten und aktuellen Trends erkennt sie Muster, die auf zukünftige Ineffizienzen hindeuten.

Ein Maschinenbauer aus Baden-Württemberg nutzt diese Technologie für seine Projektplanung. Die KI analysiert vergangene Projekte und identifiziert Risikofaktoren für Verzögerungen: Bestimmte Kundeneigenschaften, Projektgrößen oder Teammitglieder.

Das Ergebnis: Weniger Terminverzug bei Neuaufträgen. Die KI hilft dem Projektleiter, kritische Projekte früh zu erkennen und gegenzusteuern.

Aber Vorsicht: Predictive Analytics funktioniert nur mit ausreichend hochwertigen Daten. Garbage in, garbage out – das gilt hier besonders.

Computer Vision in der Produktionsoptimierung

Computer Vision bringt KI-gestützte Lean-Analyse in die physische Welt. Kameras beobachten Produktionslinien, Lager oder Büroarbeitsplätze und erkennen Verschwendung in Echtzeit.

Ein faszinierendes Beispiel: Eine Kamera überwacht einen Arbeitsplatz in der Qualitätskontrolle. Die KI lernt die normalen Bewegungsmuster und erkennt automatisch:

  • Unnötige Wege zu weit entfernten Werkzeugen
  • Suchzeiten nach schlecht organisierten Materialien
  • Wartezeiten auf nachgelagerte Prozesse
  • Ergonomische Probleme, die zu Ermüdung führen

Die Technologie wird erschwinglicher: Für 2.000-5.000 Euro erhalten Sie bereits funktionsfähige Computer Vision Systeme für kleinere Produktionsbereiche.

Systematische Analyse von Prozessineffizienzen mit KI-Tools

Theorie ist eine Sache – Umsetzung eine andere. Hier zeige ich Ihnen den praktischen Weg zur KI-gestützten Lean-Analyse.

Datensammlung und -aufbereitung für die KI-Analyse

Der Erfolg Ihrer KI-Analyse steht und fällt mit der Datenqualität. Hier die wichtigsten Datenquellen für Lean-Potenziale:

  1. ERP-Systemdaten: Auftragsdurchlaufzeiten, Lagerbestände, Maschinenbelegung
  2. CRM-Logs: Kundeninteraktionen, Bearbeitungszeiten, Weiterleitungen
  3. E-Mail-Metadaten: Antwortzeiten, Pingpong-Effekte, Eskalationsmuster
  4. Kalender- und Termindaten: Meetingdauer, Teilnehmeranzahl, Häufigkeit
  5. Produktionsdaten: Zykluszeiten, Rüstzeiten, Ausfallquoten

Das Entscheidende: Sie benötigen nicht perfekte Daten. KI kann auch mit lückenhaften oder unvollständigen Datensätzen arbeiten. Wichtiger ist die Kontinuität der Datensammlung.

Ein Tipp aus der Praxis: Starten Sie mit einem Pilotprozess. Wählen Sie einen gut dokumentierten, häufig durchlaufenen Prozess mit klaren Anfangs- und Endpunkten.

Die wichtigsten KI-Methoden für Lean-Potenziale

Nicht jede KI-Methode eignet sich für jede Art von Verschwendung. Hier eine praktische Übersicht:

Verschwendungsart Beste KI-Methode Typische Erkenntnisse
Wartezeiten Process Mining Engpässe in Prozessketten, Systemresponsezeiten
Überbestände Predictive Analytics Optimale Bestellzeitpunkte, Bedarfsprognosen
Unnötige Bewegung Computer Vision Arbeitsplatzlayout, Materialanordnung
Überbearbeitung NLP-Analyse Redundante Dokumentation, doppelte Prüfungen
Fehler Anomalie-Erkennung Qualitätsmuster, Fehlerursachen

Machine Learning Algorithmen wie Random Forest oder Gradient Boosting eignen sich besonders gut für die Lean-Analyse. Sie sind robust gegenüber Ausreißern und liefern interpretierbare Ergebnisse.

Deep Learning setzen Sie vor allem bei unstrukturierten Daten ein: Bilderkennung für Qualitätskontrolle, Sprachanalyse für Kundengespräche oder Textanalyse für Servicemeldungen.

Von der Erkennung zur Umsetzung: Der Aktionsplan

KI-Erkenntnisse allein verändern nichts. Entscheidend ist die systematische Umsetzung der identifizierten Potenziale.

Bewährt hat sich folgendes Vorgehen:

  1. Priorisierung nach Quick Wins: Welche Verbesserungen lassen sich sofort umsetzen?
  2. Aufwand-Nutzen-Bewertung: ROI für jede identifizierte Maßnahme berechnen
  3. Pilotimplementierung: Testen Sie Verbesserungen in einem kontrollierten Bereich
  4. Erfolgsmessung: KPIs definieren und kontinuierlich überwachen
  5. Skalierung: Erfolgreiche Maßnahmen auf weitere Bereiche ausweiten

Wichtig: Involvieren Sie Ihre Mitarbeiter von Anfang an. KI-Erkenntnisse ohne Akzeptanz der Betroffenen verpuffen wirkungslos.

Praxisbeispiele: Wie Unternehmen mit KI ihre Lean-Potenziale heben

Nichts überzeugt mehr als konkrete Erfolgsgeschichten. Hier drei Beispiele aus der deutschen Unternehmenspraxis.

Fallstudie Maschinenbau: 30% weniger Durchlaufzeit

Ein mittelständischer Sondermaschinenbauer aus dem Schwarzwald kämpfte mit langen Projektlaufzeiten. Kundenprojekte dauerten durchschnittlich 14 Monate – Konkurrenten schafften ähnliche Aufträge in 10 Monaten.

Die Process Mining Analyse brachte Überraschendes zutage: Viele der Projektverzögerungen entstanden nicht in der Konstruktion oder Fertigung, sondern in administrativen Abstimmungsschleifen.

Die KI identifizierte konkrete Probleme:

  • Projektleiter warteten durchschnittlich 3,2 Tage auf Freigaben
  • Änderungsanträge durchliefen im Schnitt mehrere Iterationen
  • Technische Zeichnungen wurden mehrfach überarbeitet
  • Lieferantenanfragen liefen parallel statt sequenziell

Die Lösung: Intelligente Workflow-Automatisierung und priorisierte Bearbeitung basierend auf KI-Vorhersagen. Ergebnis nach acht Monaten: Kürzere Durchlaufzeiten und höhere Kundenzufriedenheit.

Dienstleistung: KI optimiert Kundenservice-Prozesse

Ein IT-Dienstleister mit 180 Mitarbeitern analysierte seine Support-Prozesse mit KI. Das Ziel: Schnellere Problemlösung bei gleichbleibender Qualität.

Natural Language Processing (NLP) analysierte 24.000 Support-Tickets aus zwei Jahren. Die KI erkannte Muster, die menschlichen Analysten entgangen wären:

  • Viele der eskalierenden Tickets enthielten bestimmte Schlüsselwörter
  • Tickets von Kunden bestimmter Branchen benötigten mehr Bearbeitungszeit
  • Freitagnachmittag-Tickets hatten eine höhere Fehlerquote bei der Erstbearbeitung

Die KI entwickelte ein Prognosemodell für Ticket-Komplexität und Bearbeitungszeit. Komplexe Fälle kommen jetzt direkt zu erfahrenen Technikern. Simple Anfragen beantwortet ein Chatbot.

Das Ergebnis: Weniger Bearbeitungszeit pro Ticket und weniger Eskalationen. Die Kundenzufriedenheit stieg deutlich.

Produktion: Intelligente Qualitätskontrolle reduziert Ausschuss

Eine Metallverarbeitung produziert präzise Bauteile für die Automobilindustrie. Qualitätsprobleme kosten nicht nur Material, sondern gefährden Kundenbeziehungen.

Computer Vision überwacht jetzt kritische Produktionsschritte in Echtzeit. Die KI lernte aus einer Vielzahl Gut- und Schlechtteilen und erkennt Qualitätsprobleme, bevor sie entstehen.

Konkret identifiziert das System:

  • Werkzeugverschleiß vor dem kritischen Punkt
  • Materialdefekte, die für Menschen unsichtbar sind
  • Optimale Maschinenparameter für verschiedene Materialchargen
  • Korrelationen zwischen Umgebungstemperatur und Ausschussrate

Die Ausschussrate sank deutlich. Bei einem Jahresumsatz von 12 Millionen Euro entspricht das einer Kosteneinsparung, die sich prozentual bemerkbar macht.

Implementation in der Praxis: Ihr Weg zur KI-gestützten Lean-Analyse

Sie sind überzeugt von den Möglichkeiten? Dann zeige ich Ihnen jetzt den praktischen Umsetzungsweg – Schritt für Schritt.

Die ersten Schritte: Quick Wins identifizieren

Starten Sie nicht mit dem komplexesten Prozess. Suchen Sie nach Quick Wins – Bereichen mit hohem Verbesserungspotenzial und geringem Umsetzungsaufwand.

Ideale Einstiegsprozesse haben folgende Eigenschaften:

  1. Häufige Wiederholung: Minimum 50 Durchläufe pro Monat
  2. Klare Messgrößen: Zeit, Kosten, Qualität eindeutig messbar
  3. Digitale Spuren: Prozessschritte hinterlassen Daten in IT-Systemen
  4. Managementaufmerksamkeit: Führungskräfte sehen Verbesserungsbedarf
  5. Mitarbeiterakzeptanz: Betroffene sind offen für Veränderungen

Ein bewährter Einstieg: Analysieren Sie Ihren Angebotsprozess. Von der Kundenanfrage bis zur Angebotsabgabe entstehen viele Medienbrüche und Wartezeiten. Die Potenziale sind meist erheblich.

Rechnen Sie mit mehreren Wochen für eine erste KI-Analyse inkl. Handlungsempfehlungen. Investition: Je nach Prozesskomplexität kann dies unterschiedlich ausfallen.

Tool-Auswahl und Integration in bestehende Systeme

Die Toollandschaft für KI-gestützte Prozessanalyse ist vielfältig. Hier eine Orientierung für verschiedene Anwendungsfälle:

Anwendungsfall Empfohlene Tools Kosten (jährlich) Implementierungszeit
Process Mining Einstieg Celonis, Process Street 15.000-40.000 € 4-8 Wochen
Predictive Analytics Microsoft Power BI, Tableau 8.000-25.000 € 6-12 Wochen
Computer Vision Custom Solutions, NVIDIA Metropolis 20.000-60.000 € 8-16 Wochen
NLP für Textanalyse IBM Watson, Google Cloud AI 12.000-35.000 € 6-10 Wochen

Entscheidend für den Erfolg: Die Integration in Ihre bestehende IT-Landschaft. KI-Tools müssen Daten aus ERP, CRM und anderen Systemen automatisch beziehen können.

Mein Tipp: Starten Sie mit Cloud-basierten SaaS-Lösungen. Sie sind schneller implementiert und benötigen weniger interne IT-Ressourcen.

Change Management: Mitarbeiter ins Boot holen

Der häufigste Grund für gescheiterte KI-Projekte? Mangelnde Akzeptanz bei den Mitarbeitern. „Die KI soll mich ersetzen“ – diese Befürchtung müssen Sie ernst nehmen.

Erfolgreiche Change-Strategien setzen auf Transparenz und Einbindung:

  • Kommunikation von Anfang an: Erklären Sie, warum KI-Analyse nötig ist
  • Nutzen für Mitarbeiter aufzeigen: Weniger Routinearbeit, mehr wertschöpfende Tätigkeiten
  • Pilotnutzer einbinden: Lassen Sie Enthusiasten als Multiplikatoren wirken
  • Schulungen anbieten: Grundverständnis für KI schaffen
  • Erfolge feiern: Erste Verbesserungen sichtbar machen

Planen Sie einen Teil Ihres Projektbudgets für Change Management ein. Eine Investition, die sich auszahlt.

Grenzen und Herausforderungen der KI-basierten Lean-Analyse

Trotz aller Begeisterung: KI ist kein Allheilmittel. Ehrliche Aufklärung über Grenzen und Risiken gehört zur seriösen Beratung dazu.

Wenn die Datenqualität nicht stimmt

KI-Systeme sind nur so gut wie ihre Datengrundlage. Bei schlechten Eingangsdaten produzieren sie bestenfalls nutzlose, schlimmstenfalls schädliche Ergebnisse.

Häufige Datenprobleme in der Praxis:

  • Unvollständige Zeiterfassung: Mitarbeiter vergessen Buchungen
  • Inkonsistente Kategorisierungen: Gleiche Vorgänge werden unterschiedlich erfasst
  • Systembrüche: Prozesse wechseln zwischen verschiedenen IT-Systemen
  • Manuelle Korrekturen: Nachträgliche Datenänderungen ohne Dokumentation
  • Legacy-Systeme: Alte Systeme liefern unstrukturierte oder fehlerhafte Daten

Lösung: Investieren Sie zuerst in Datenqualität. Ein Großteil Ihres KI-Projekts sollte Datenbereinigung und -standardisierung sein. Erst dann kommt die eigentliche Analyse.

Ein praktischer Gradmesser: Können Sie Ihre wichtigsten Prozesskennzahlen manuell plausibilisieren? Falls nein, ist Ihre Datenbasis noch nicht KI-reif.

Compliance und Datenschutz bei der Prozessanalyse

KI-basierte Prozessanalyse verarbeitet sensible Unternehmensdaten. DSGVO, Betriebsverfassungsgesetz und Compliance-Vorgaben setzen klare Grenzen.

Kritische Bereiche:

  • Mitarbeiterüberwachung: Computer Vision und Aktivitätstracking sind rechtlich heikel
  • Kundendaten: Analyse von CRM-Daten benötigt explizite Einwilligung
  • Betriebsrat: Mitbestimmungsrechte bei technischen Überwachungsmaßnahmen
  • Cloud-Processing: Datenverarbeitung außerhalb der EU ist problematisch

Mein Rat: Binden Sie Ihre Rechtsabteilung und den Betriebsrat von Projektbeginn an ein. Datenschutz-by-Design ist günstiger als nachträgliche Anpassungen.

ROI richtig bewerten: Was kostet, was bringt es?

KI-Projekte haben spezielle Kostenstrukturen. Neben der Software entstehen oft versteckte Kosten für Datenaufbereitung, Integration und Change Management.

Typische Kostenschätzung für KI-gestützte Lean-Analyse (Mittelstand, 100-300 Mitarbeiter):

Kostenposition Jahr 1 Folgetjahre (jährlich)
Software-Lizenzen 25.000 € 30.000 €
Implementation & Integration 40.000 € 8.000 €
Datenaufbereitung 30.000 € 5.000 €
Schulungen & Change Management 15.000 € 3.000 €
Laufender Support 10.000 € 12.000 €
Gesamt 120.000 € 58.000 €

Dem stehen mögliche Einsparungen gegenüber – je nach Ausgangslage und identifizierten Potenzialen.

Break-Even erreichen Sie oft nach 6-18 Monaten. Entscheidend: Definieren Sie messbare KPIs vor Projektstart und überwachen Sie diese kontinuierlich.

Fazit: KI macht Lean-Management mess- und skalierbar

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Art, wie wir Verschwendung in Unternehmensprozessen identifizieren und beseitigen. Wo klassische Lean-Methoden an ihre Grenzen stoßen, eröffnet KI neue Möglichkeiten der Prozessoptimierung.

Die Technologie ist ausgereift und für mittelständische Unternehmen verfügbar. Erste Erfolge zeigen sich bereits nach wenigen Monaten. Entscheidend für den Erfolg: Systematisches Vorgehen, realistische Erwartungen und konsequente Umsetzung.

Aber denken Sie daran: KI ersetzt nicht Ihre Lean-Expertise – sie verstärkt sie. Die besten Ergebnisse erzielen Unternehmen, die technische Möglichkeiten mit bewährten Lean-Prinzipien kombinieren.

Wo verschwenden Sie heute noch Zeit und Ressourcen? Lassen Sie es die KI herausfinden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie lange dauert eine KI-gestützte Lean-Analyse?

Eine erste Prozessanalyse mit KI-Tools dauert typischerweise 4-6 Wochen. Datensammlung und -aufbereitung benötigen 2-3 Wochen, die eigentliche Analyse weitere 1-2 Wochen. Hinzu kommt eine Woche für die Ergebnisaufbereitung und Handlungsempfehlungen.

Welche Unternehmensgröße ist für KI-basierte Lean-Analyse optimal?

Ab 50 Mitarbeitern entstehen ausreichend Datenmengen für sinnvolle KI-Analysen. Der Sweet Spot liegt bei 100-500 Mitarbeitern: Komplexe Prozesse mit messbaren Optimierungspotenzialen, aber noch überschaubare Implementierungsaufwände.

Können wir KI-Tools intern betreiben oder brauchen wir Cloud-Services?

Für den Einstieg empfehlen sich Cloud-basierte SaaS-Lösungen. Sie sind schneller implementiert und benötigen weniger interne IT-Ressourcen. On-Premise-Lösungen sind erst ab größeren Datenmengen und speziellen Compliance-Anforderungen sinnvoll.

Wie stellen wir Datenschutz und Compliance sicher?

Binden Sie Rechtsabteilung und Betriebsrat von Projektbeginn an ein. Wählen Sie DSGVO-konforme Tools mit Datenverarbeitung in der EU. Definieren Sie klare Zugriffsrechte und dokumentieren Sie alle Datenverarbeitungsschritte.

Was kostet eine KI-gestützte Lean-Analyse realistisch?

Für mittelständische Unternehmen (100-300 Mitarbeiter) rechnen Sie mit Kosten im ersten Jahr und Folgekosten jährlich. ROI erreichen Sie typischerweise nach 6-18 Monaten.

Welche Prozesse eignen sich am besten für den Einstieg?

Ideal sind häufig durchlaufene Prozesse mit klaren Messgrößen: Auftragsabwicklung, Angebotserstellung, Kundenservice oder Produktionsplanung. Vermeiden Sie am Anfang hochkomplexe oder stark individualisierte Prozesse.

Wie überzeugen wir skeptische Mitarbeiter von KI-Tools?

Setzen Sie auf Transparenz und Einbindung. Erklären Sie den Nutzen für die Mitarbeiter selbst (weniger Routinearbeit, bessere Arbeitsbedingungen). Starten Sie mit Pilotnutzern und lassen Sie Erfolge für sich sprechen. Planen Sie einen Teil des Budgets für Change Management ein.

Wie messen wir den Erfolg einer KI-basierten Lean-Initiative?

Definieren Sie vor Projektstart messbare KPIs: Durchlaufzeiten, Fehlerquoten, Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterproduktivität. Erheben Sie Baseline-Werte und messen Sie kontinuierlich. Wichtig: Berücksichtigen Sie auch qualitative Verbesserungen wie Mitarbeiterzufriedenheit.

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