Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Pressespiegel und warum brauchen Sie einen?
- Automatisches Media-Monitoring: Wie KI Ihre Pressearbeit revolutioniert
- Die besten KI-Tools für Pressespiegel und Media-Monitoring 2025
- Pressespiegel erstellen: Schritt-für-Schritt Anleitung ohne Agentur
- Kosten und ROI: Was automatisches Media-Monitoring wirklich bringt
- Datenschutz und Compliance beim KI-gestützten Media-Monitoring
- Häufige Fehler beim Pressespiegel erstellen – und wie Sie sie vermeiden
- Häufig gestellte Fragen
Mal ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal alle Erwähnungen Ihrer Firma in den Medien systematisch erfasst? Falls Sie jetzt „nie“ oder „vor Monaten“ denken, sind Sie in bester Gesellschaft.
Die meisten Unternehmer wissen, dass ein Pressespiegel wichtig ist. Aber zwischen Tagesgeschäft und strategischen Entscheidungen bleibt diese Aufgabe oft liegen. Oder wird teuer an eine Agentur ausgelagert.
Das muss nicht sein. Künstliche Intelligenz macht es heute möglich, Pressespiegel vollautomatisch zu erstellen – ohne Agentur, ohne Stundenlohn, rund um die Uhr.
Was ist ein Pressespiegel und warum brauchen Sie einen?
Ein Pressespiegel sammelt systematisch alle Medienberichte über Ihr Unternehmen. Das klingt simpel, ist aber strategisch wertvoll.
Stellen Sie sich vor: Ein Journalist schreibt kritisch über Ihre Branche und erwähnt dabei Ihren Firmennamen. Ohne Pressespiegel erfahren Sie davon vielleicht nie. Mit automatischem Media-Monitoring (kontinuierliche Medienbeobachtung) bekommen Sie binnen Minuten eine Benachrichtigung.
Warum automatisches Media-Monitoring heute unverzichtbar ist
Die Medienlandschaft hat sich radikal verändert. Früher reichte es, ein paar Tageszeitungen und Fachmagazine im Blick zu behalten. Heute publizieren allein in Deutschland über 400 Online-Medien täglich relevante Wirtschaftsnachrichten.
Hinzu kommen Blogs, Podcasts, Social Media und Newsletter. Manuell ist das längst nicht mehr zu schaffen.
Was ein guter Pressespiegel für Ihr Unternehmen leistet
- Frühwarnsystem: Kritische Berichterstattung sofort erkennen und gegensteuern
- Marktbeobachtung: Trends und Entwicklungen in Ihrer Branche verfolgen
- Wettbewerbsanalyse: Wie werden Konkurrenten dargestellt?
- PR-Erfolgsmessung: Erreichen Ihre Pressemitteilungen die Zielmedien?
- Kundenvertrauen: Positive Erwähnungen für Marketing und Vertrieb nutzen
Doch warum ist das wichtig? Weil Reputation heute binnen Stunden entstehen oder zerstört werden kann. Ein einziger viraler Beitrag beeinflusst Ihre Wahrnehmung nachhaltiger als Jahre solider Arbeit.
Automatisches Media-Monitoring: Wie KI Ihre Pressearbeit revolutioniert
Traditionelle Pressespiegel haben ein Problem: Sie sind reaktiv. Die Agentur schickt Ihnen montags die Artikel der vergangenen Woche. Zu spät für schnelle Reaktionen.
KI-basiertes Media-Monitoring funktioniert anders. Die Systeme crawlen kontinuierlich Tausende Quellen, analysieren Inhalte und benachrichtigen Sie in Echtzeit.
Wie KI Firmen-Erwähnungen intelligenter sammelt
Moderne KI erkennt nicht nur Ihren Firmennamen. Sie versteht Kontext, Sentiment (Stimmung des Artikels) und Relevanz.
Ein Beispiel: Ihre Firma heißt „Phoenix Solutions“. Eine einfache Suche findet auch Artikel über den Basketballverein Phoenix Suns oder die Stadt Phoenix. KI filtert diese Treffer automatisch heraus.
Noch smarter: Natural Language Processing (NLP – Technologie zur Sprachanalyse) erkennt, ob über Sie positiv, neutral oder kritisch berichtet wird. Sie investieren Zeit nur in relevante Erwähnungen.
Vorteile gegenüber manueller Pressebeobachtung
Aspekt | Manuelle Beobachtung | KI-automatisiert |
---|---|---|
Reaktionszeit | 1-7 Tage | 5-15 Minuten |
Abdeckung | 10-50 Quellen | 10.000+ Quellen |
Kosten/Monat | 800-2.500€ | 49-299€ |
Verfügbarkeit | Werktags | 24/7 |
Sentiment-Analyse | Subjektiv | Objektiv messbar |
Was KI beim Pressespiegel erstellen besser macht
Die Technologie übertrifft menschliche Mitarbeiter in drei entscheidenden Punkten:
Geschwindigkeit: Während ein Mitarbeiter einen Artikel liest und bewertet, analysiert KI hunderte Beiträge. Relevante Erwähnungen landen binnen Minuten in Ihrem Dashboard.
Vollständigkeit: Menschen übersehen Quellen oder werden müde. KI läuft unermüdlich und vergisst nie eine konfigurierte Quelle.
Objektivität: Ein Mitarbeiter könnte kritische Artikel „übersehen“ oder deren Brisanz unterschätzen. KI bewertet sachlich nach konfigurierten Kriterien.
Aber Vorsicht: KI ist nur so gut wie ihre Konfiguration. Falsche Keywords führen zu unbrauchbaren Ergebnissen. Dazu später mehr.
Die besten KI-Tools für Pressespiegel und Media-Monitoring 2025
Der Markt für automatisches Media-Monitoring wächst rasant. Doch welche Tools taugen wirklich für deutsche Mittelständler?
Wir haben die führenden Anbieter getestet. Hier sind unsere Empfehlungen:
Enterprise-Lösungen für größere Unternehmen
Meltwater: Der Platzhirsch aus den USA deckt über 270.000 Quellen ab. Sentiment-Analyse funktioniert auch auf Deutsch zuverlässig. Kosten: Ab 2.000€/Monat für Teams ab 50 Mitarbeitern.
Brandwatch: Besonders stark bei Social Media Monitoring. Analysiert nicht nur Erwähnungen, sondern auch Influencer-Reichweite und Engagement-Raten. Preisklasse: 1.500-4.000€/Monat.
Talkwalker: Luxemburger Anbieter mit exzellentem DSGVO-Compliance. Bildanalyse erkennt Logos in Social Media Posts. Investment: Ab 1.800€/Monat.
Mittelstands-taugliche Media-Monitoring Tools
Mention: Französischer Anbieter mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Deckt deutsche Medien solide ab, starke Mobile-App. Kosten: 149-549€/Monat.
Brand24: Polnisches Tool mit überraschend guter Deutsch-Unterstützung. Einfache Einrichtung, auch für IT-Laien geeignet. Preise: 49-399€/Monat.
Awario: Spezialist für Social Media und Blog-Monitoring. Sehr präzise Sentiment-Analyse, auch bei ironischen oder mehrdeutigen Posts. Investment: 89-299€/Monat.
Deutsche Lösungen für maximalen Datenschutz
PMG Presse-Monitor: Traditioneller deutscher Anbieter mit KI-Upgrade. Besonders stark bei Print-Medien und Fachzeitschriften. Serverstandort Deutschland garantiert. Preise auf Anfrage.
Newsaktuell Monitoring: Tochter der dpa (Deutsche Presse-Agentur). Exzellente Abdeckung deutscher Medien, schwächer bei internationalen Quellen. Kosten: Ab 299€/Monat.
Kostenlose Alternativen für den Einstieg
Google Alerts kennen Sie vermutlich. Aber wussten Sie, dass Google auch Talkwalker Alerts anbietet? Kostenlose Alternative mit besserer Filterung als Standard-Google-Alerts.
Für Social Media eignet sich Hootsuite Insights in der Gratis-Version. Überwacht bis zu 3 Keywords auf Twitter, Facebook und Instagram.
Wichtige Einschränkung: Kostenlose Tools liefern meist nur Basis-Funktionen. Sentiment-Analyse, Konkurrenz-Vergleiche oder detaillierte Reports fehlen.
Pressespiegel erstellen: Schritt-für-Schritt Anleitung ohne Agentur
Sie haben sich für ein Tool entschieden? Dann geht’s an die Einrichtung. Folgen Sie dieser Anleitung und Sie haben binnen 2 Stunden Ihr automatisches Media-Monitoring am Laufen.
Schritt 1: Keywords strategisch definieren
Der häufigste Fehler beim Pressespiegel erstellen: zu breite oder zu enge Suchbegriffe.
Starten Sie mit dieser Keyword-Liste:
- Exakter Firmenname in Anführungszeichen: „Mustermann GmbH“
- Marken und Produktnamen: Alle Ihre registrierten Marken
- Geschäftsführer-Namen: „Max Mustermann“ + Firmenname
- Branche + Ortsname: „Maschinenbau München“ (falls Sie Marktführer sind)
- Einzigartige Begriffe: Patentierte Technologien oder selbst geprägte Fachausdrücke
Aber Vorsicht bei generischen Begriffen. „Innovation“ oder „Nachhaltigkeit“ generieren tausende irrelevante Treffer.
Schritt 2: Quellen intelligent auswählen
Mehr ist nicht immer besser. Fokussieren Sie sich auf Quellen, die Ihre Zielgruppe tatsächlich liest.
Unsere Empfehlung für B2B-Unternehmen:
- Überregionale Tageszeitungen: FAZ, SZ, Handelsblatt, Welt
- Branchenfachpresse: Je nach Sektor (z.B. VDI Nachrichten für Ingenieure)
- Regionale Wirtschaftsmedien: IHK-Publikationen, lokale Wirtschaftsmagazine
- Relevante Blogs und Online-Magazine: Gründerszene, Deutsche Startups, Industrieanzeiger
- Social Media Plattformen: LinkedIn (professionell), Xing (DACH-Region)
LinkedIn ist dabei besonders wertvoll: Hier diskutieren Entscheider über Ihr Unternehmen. Diese Erwähnungen sind oft relevanter als klassische Presseberichte.
Schritt 3: Benachrichtigungen konfigurieren
Echtzeitbenachrichtigungen sind praktisch – können aber schnell nerven. Unsere Empfehlung:
Priorität | Benachrichtigung | Zeitrahmen |
---|---|---|
Kritisch | Sofort (Push + E-Mail) | Innerhalb 15 Minuten |
Wichtig | E-Mail-Digest | 2x täglich |
Standard | Wochen-Report | Montags |
Als „kritisch“ definieren Sie negative Erwähnungen oder Artikel in reichweitenstarken Medien. Bei 5+ kritischen Alerts täglich sollten Sie Ihre Keywords nachschärfen.
Schritt 4: Sentiment-Filter richtig einstellen
KI kategorisiert Erwähnungen meist in „positiv“, „neutral“ und „negativ“. Aber diese Einteilung ist nur so gut wie das zugrundeliegende Sprachmodell.
Deutsche Ironie oder Fachsprache verwirrt viele internationale Tools. Testen Sie deshalb verschiedene Artikel manuell und kalibrieren Sie die Einstellungen.
Praxis-Tipp: Lassen Sie sich die ersten 2 Wochen alle Erwähnungen ungefiltert zuschicken. So bekommen Sie ein Gefühl für die Trefferqualität.
Schritt 5: Dashboard und Reports optimieren
Ihr Media-Monitoring-Dashboard sollte diese Kennzahlen auf einen Blick zeigen:
- Erwähnungsvolumen: Wie oft wurde über Sie berichtet?
- Reichweite: Wie viele Menschen haben die Artikel potenziell gelesen?
- Sentiment-Verteilung: Verhältnis positiv/neutral/negativ
- Top-Medien: Welche Publikationen schreiben über Sie?
- Trending Topics: Welche Themen werden mit Ihrem Namen verknüpft?
Diese Daten helfen Ihnen, PR-Erfolge zu messen und Schwachstellen zu identifizieren.
Kosten und ROI: Was automatisches Media-Monitoring wirklich bringt
Hand aufs Herz: Jedes Tool kostet Geld. Aber welchen Gegenwert erhalten Sie?
Lassen Sie uns rechnen. Eine typische PR-Agentur berechnet 150-250€ pro Stunde für Pressespiegel. Bei 8 Stunden monatlich sind das bereits 1.200-2.000€.
Ein automatisches System kostet 150-500€ monatlich und arbeitet 24/7. Die Kostenersparnis liegt bei mindestens 60%.
ROI berechnen: Was Media-Monitoring Ihrem Unternehmen bringt
Der wahre Wert liegt aber nicht in gesparten Personalkosten. Sondern in verhindertem Schaden und genutzten Chancen.
Praxisbeispiel Krisenvermeidung: Ein Maschinenbauer aus Bayern entdeckte dank automatischem Monitoring einen kritischen Blog-Artikel über angebliche Sicherheitsmängel. Binnen 4 Stunden konnte das Unternehmen mit Faktenchecks reagieren. Schaden: verhindert. Geschätzte Ersparnis: 50.000-200.000€ Umsatzverlust.
Chancennutzung: Ein Software-Anbieter bekam binnen 30 Minuten mit, dass ein Branchenmagazin über neue EU-Regulierungen berichtete – genau sein Fachgebiet. Der CEO kommentierte als Experte, wurde zitiert und gewann dadurch 3 neue Großkunden. Wert: 180.000€ Neugeschäft.
Kostenfaktoren beim automatischen Media-Monitoring
Tool-Kategorie | Monatliche Kosten | Geeignet für | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Basis-Tools | 49-149€ | Kleine Unternehmen | Grundfunktionen, limitierte Quellen |
Mittelstand | 299-799€ | 50-500 Mitarbeiter | Sentiment-Analyse, API-Zugang |
Enterprise | 1.500-5.000€ | Konzerne | Custom-Features, Account-Manager |
Vorsicht vor versteckten Kosten: Manche Anbieter berechnen zusätzlich pro überwachtem Keyword oder pro Teammitglied. Klären Sie das vor Vertragsabschluss.
Wann sich automatisches Media-Monitoring lohnt
Die Investition rentiert sich besonders für Unternehmen mit:
- Hoher Medienrelevanz: Sie werden regelmäßig erwähnt oder zitiert
- Kritischen Branchen: Pharma, Fintech, Lebensmittel – Bereiche mit Reputationsrisiken
- B2B-Geschäft: Wenige Großkunden, bei denen Vertrauen entscheidend ist
- Regionalem Fokus: Lokale Berichterstattung beeinflusst Ihr Geschäft direkt
- Börsennotierung: Kursbewegungen können durch Medienberichte ausgelöst werden
Für reine Online-Shops ohne Medienrelevanz ist der Nutzen dagegen begrenzt. Hier bringt Social Media Monitoring mehr Value.
Datenschutz und Compliance beim KI-gestützten Media-Monitoring
DSGVO, Datenschutz, Compliance – Themen, die jeden Geschäftsführer aufseufzen lassen. Beim Media-Monitoring sind sie aber nicht zu unterschätzen.
Die gute Nachricht: Öffentlich zugängliche Medienberichte dürfen Sie überwachen. Die schlechte: Bei der Datenverarbeitung lauern Fallstricke.
DSGVO-konforme Pressebeobachtung: Was erlaubt ist
Grundsätzlich gilt: Alles, was öffentlich publiziert wurde, dürfen Sie für legitime Geschäftszwecke sammeln und analysieren.
Das schließt ein:
- Presseberichte in Online- und Print-Medien
- Öffentliche Social Media Posts
- Blogbeiträge und Newsletter
- Podcast-Transkripte
- Pressemitteilungen der Konkurrenz
Problematisch wird es bei privaten Profilen oder geschlossenen Gruppen. Hier greifen Persönlichkeitsrechte.
Serverstandort und Datenverarbeitung
Deutsche Unternehmen sollten bei der Tool-Auswahl auf den Serverstandort achten. US-amerikanische Anbieter verarbeiten Daten meist in den USA – datenschutzrechtlich ein Graubereich.
Sicherere Alternativen:
Serverstandort | DSGVO-Status | Empfehlung |
---|---|---|
Deutschland | Optimal | Erste Wahl für sensible Branchen |
EU (Irland, Niederlande) | Gut | Akzeptabel für die meisten Unternehmen |
USA mit Privacy Shield | Risiko | Rechtslage unsicher |
Andere Drittländer | Problematisch | Nicht empfehlenswert |
Mitarbeiter-Monitoring: Wo Grenzen liegen
Verlockend: Das Tool findet auch Erwähnungen Ihrer Mitarbeiter. Aber Vorsicht – hier beginnt der Bereich der Persönlichkeitsrechte.
Erlaubt ist das Monitoring von:
- Geschäftsführern und Vorständen (öffentliche Personen des Wirtschaftslebens)
- Pressesprechern und Marketing-Leitern (berufliche Funktion)
- Fachexperten, die bewusst als Unternehmensvertreter auftreten
Problematisch wird es bei normalen Mitarbeitern ohne öffentliche Funktion. Deren private Social Media Posts zu überwachen, kann arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.
Compliance-Checkliste für Media-Monitoring
Vor der Tool-Einführung sollten Sie diese Punkte klären:
- Datenschutzerklärung aktualisieren: Media-Monitoring erwähnen
- Mitarbeiter informieren: Falls deren Namen überwacht werden
- Aufbewahrungsfristen definieren: Wie lange speichern Sie Pressespiegel?
- Zugriffsrechte regeln: Wer darf welche Daten einsehen?
- Löschkonzept erstellen: Wie werden Daten nach Vertragsende gelöscht?
Bei Unsicherheit empfiehlt sich die Rücksprache mit einem spezialisierten Anwalt. Die Kosten dafür sind marginal im Vergleich zu möglichen Bußgeldern.
Häufige Fehler beim Pressespiegel erstellen – und wie Sie sie vermeiden
Nach drei Jahren Beratung haben wir die typischen Stolperfallen identifiziert. Diese Fehler kosten Zeit, Geld und Nerven – sind aber leicht vermeidbar.
Fehler 1: Zu viele oder zu wenige Keywords
Der Klassiker: Sie starten mit 50 Keywords und werden von irrelevanten Treffern überflutet. Oder Sie verwenden nur Ihren Firmennamen und verpassen wichtige Erwähnungen.
Die Lösung: Beginnen Sie mit maximal 10 Keywords. Nach 2 Wochen analysieren Sie die Trefferqualität und justieren nach.
Schlecht: „Innovation“, „Zukunft“, „digital“
Besser: „Mustermann GmbH“, „InnoTech-Software“, „CEO Max Mustermann“
Fehler 2: Sentiment-Analyse blind vertrauen
KI interpretiert Ironie, Sarkasmus und Fachsprache oft falsch. Ein sachlicher Bericht über Quartalszahlen wird als „negativ“ eingestuft, weil das Wort „Verlust“ vorkommt.
Die Lösung: Kontrollieren Sie die ersten 50 Sentiment-Bewertungen manuell. Bei mehr als 20% Fehlern sollten Sie die Einstellungen anpassen oder Ihr Budget in ein präziseres Tool investieren.
Fehler 3: Internationale vs. lokale Quellen falsch gewichten
Viele Unternehmer überschätzen internationale Medien. Ein Artikel in der New York Times bringt einem Handwerksbetrieb aus Augsburg wenig. Dafür kann ein Bericht in der lokalen Wirtschaftszeitung direkt zu Kundenanfragen führen.
Die Lösung: Definieren Sie Ihre relevanten Märkte. Für regionale B2B-Unternehmen sind lokale Wirtschaftsmagazine wichtiger als CNN oder BBC.
Fehler 4: Social Media übersehen oder überbewerten
Zwei Extreme: Entweder ignorieren Unternehmen Social Media komplett („Das ist doch nur Gerede“). Oder sie paniken wegen jeder negativen Bewertung auf Facebook.
Die Goldene Regel: LinkedIn und Xing für B2B-Monitoring einbeziehen. Twitter nur bei hoher Reichweite des Accounts (1.000+ Follower). Facebook-Posts meist irrelevant, außer bei Consumer-Brands.
Fehler 5: Keine Reaktionsstrategie entwickeln
Sie haben das perfekte Monitoring-Setup – aber was passiert bei kritischen Erwähnungen? Viele Unternehmen sind dann gelähmt und verpassen die Chance zur Schadensbegrenzung.
Die Lösung: Definieren Sie im Voraus Reaktionspläne:
Artikel-Typ | Reaktionszeit | Zuständigkeit | Maßnahme |
---|---|---|---|
Positiv/Neutral | 1-3 Tage | Marketing | Teilen, bedanken |
Sachlich kritisch | 4-8 Stunden | PR/GF | Stellungnahme, Fakten |
Unfair/Falsch | 1-2 Stunden | Geschäftsführung | Direkter Kontakt, Richtigstellung |
Krise/Shitstorm | 15-60 Minuten | Krisenstab | Eskalationsprotokoll |
Fehler 6: Tool-Hopping statt Optimierung
Das neue Tool liefert nicht die erwarteten Ergebnisse? Dann muss es ein anderes sein. Dieser Ansatz führt zu einem teuren Tool-Friedhof ohne nachhaltige Verbesserung.
Besser: Geben Sie jedem Tool mindestens 3 Monate. Investieren Sie Zeit in die Optimierung der Einstellungen. Die meisten Probleme lassen sich durch bessere Konfiguration lösen, nicht durch Tool-Wechsel.
Vermeiden Sie diese Grundsatzfehler
Diese strategischen Fehler gefährden den ganzen Media-Monitoring-Ansatz:
- Unrealistische Erwartungen: Media-Monitoring ersetzt keine PR-Strategie
- Keine klaren Ziele: Was wollen Sie mit den Daten erreichen?
- Missing Follow-up: Daten sammeln ohne daraus Maßnahmen abzuleiten
- Silo-Denken: PR, Marketing und Vertrieb sollten die Insights gemeinsam nutzen
- Technik-Fokus: Das beste Tool hilft nicht ohne durchdachte Strategie
Vermeiden Sie diese Fallen und Ihr automatisches Media-Monitoring wird zum strategischen Vorteil statt zur teuren Spielerei.
Häufig gestellte Fragen
Kann KI wirklich alle relevanten Erwähnungen meiner Firma finden?
Moderne KI-Tools decken 90-95% der relevanten Online-Erwähnungen ab. Print-Medien ohne Online-Präsenz werden allerdings oft übersehen. Für vollständige Abdeckung kombinieren Sie KI-Tools mit klassischen Pressespiegeln.
Wie viel Zeit spare ich mit automatischem Media-Monitoring?
Ein manueller Pressespiegel kostet 4-8 Stunden wöchentlich. Automatisches Monitoring reduziert das auf 30-60 Minuten für die Auswertung. Zeitersparnis: 80-90%.
Sind deutsche Datenschutzbestimmungen beim Media-Monitoring ein Problem?
Nein, bei öffentlich zugänglichen Medienberichten nicht. Problematisch wird es nur bei privaten Social Media Profilen oder Mitarbeiter-Monitoring ohne deren Einverständnis.
Welche Kosten entstehen neben der Tool-Lizenz?
Rechnen Sie mit 2-4 Stunden monatlich für Setup und Optimierung. Bei komplexeren Tools kommen eventuell Schulungskosten für Mitarbeiter hinzu. Die Gesamtkosten liegen meist 20-30% über der reinen Lizenzgebühr.
Kann ich verschiedene Tools parallel testen?
Ja, die meisten Anbieter haben kostenlose Testphasen von 7-30 Tagen. Testen Sie maximal 2 Tools gleichzeitig, sonst wird der Vergleich unübersichtlich.
Was passiert bei negativen Bewertungen ohne Wahrheitsgehalt?
Kontaktieren Sie zuerst den Autor oder die Redaktion mit sachlichen Korrekturen. Bei offensichtlich falschen Behauptungen können Sie eine Gegendarstellung fordern. Rechtliche Schritte sind meist unverhältnismäßig teuer.
Überwacht Media-Monitoring auch Podcasts und Videos?
Premium-Tools können Audio in Text umwandeln und durchsuchen. Die Genauigkeit ist aber noch begrenzt, besonders bei schlechter Audioqualität oder Dialekten.
Wie schnell reagiert automatisches Monitoring auf neue Artikel?
Die meisten Tools crawlen wichtige Quellen alle 15-60 Minuten. Bei kritischen Erwähnungen erhalten Sie meist binnen einer Stunde eine Benachrichtigung.
Lohnt sich Media-Monitoring für Unternehmen ohne Medienrelevanz?
Wenn Sie nie oder selten erwähnt werden, ist klassisches Media-Monitoring übertrieben. Fokussieren Sie sich stattdessen auf Bewertungsplattformen und Social Media in Ihrer Region.
Können Media-Monitoring-Tools auch Konkurrenten überwachen?
Ja, das ist ein großer Vorteil. Sie sehen, über welche Themen Wettbewerber berichten, welche Medien sie nutzen und wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.